Berichterstattung und Informationen

Ein gemeinsamer Messrahmen zur Bewertung der Fortschritte

Um die Fortschritte und Herausforderungen bei der Erreichung der Ziele der Kakaoplattform zu überwachen und die Ergebnisse zu messen, wurde ein gemeinsamer Messrahmen, das sogenannte Monitoring, Evaluation and Learning Framework (MEL), entwickelt.

Die Mitglieder der Kakaoplattform haben sich dem Ziel verschrieben, dass bis 2030 der gesamte in die Schweiz importierte Kakao aus nachhaltiger Produktion stammt, und wollen damit einen messbaren Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) leisten. Der gemeinsame MEL-Messrahmen wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in einem partizipativen Prozess mit Vertreterinnen und Vertretern aller Mitgliedersektionen entwickelt. Auf der ersten Mitgliederversammlung 2019 wurde er von den Mitgliedern verabschiedet.

Der MEL-Messrahmen stützt sich auf die sechs Prinzipien für Nachhaltigen Kakao und berücksichtigt vorhandene internationale Messrahmen. Er ist modular aufgebaut und besteht aus Grundergebnisindikatoren, fortgeschrittenen Ergebnisindikatoren und branchenweiten Wirkungsindikatoren. Die Kenndaten von Plantagen und Kakao-Haushalten bilden die Grundlage für sämtliche Bewertungen, und der Messrahmen kann mit einer Reihe optionaler Indikatoren erweitert werden.

Die Fortschritte der Kakaoplattform werden auf vier Ebenen erfasst:

1. Der Anteil des in die Schweiz importierten nachhaltig produzierten Kakaos

Im Jahr 2022 stammten 75 % aller in die Schweiz importierten Kakaobohnen-Äquivalente aus nachhaltiger Produktion. Dies ist ein Anstieg von 4 % im Vergleich zu den 71 % des Jahres 2021. Damals ging der Prozentsatz im Vergleich zu 2020 zurück. Insgesamt ist das Etappenziel von 80 % nachhaltiger Importe bis 2025 und 100 % bis 2030 dennoch in Reichweite. Es müssen jedoch weitere Anstrengungen unternommen werden, insbesondere bei der Einfuhr von Kakaobutter.

Aufgeschlüsselt nach Kakaoprodukten stammten 2022 98 % der Kakaobohnen aus nachhaltiger Produktion. Bei der Kakaobutter wurde 2021 zum ersten Mal seit 2018 ein Rückgang des nachhaltig erzeugten Anteils verzeichnet: Während im Jahr 2020 noch eine deutliche Verbesserung auf 59 % nachhaltig erzeugte Kakaobutter zu verzeichnen war, sank der Anteil im Jahr 2021 um drei Prozentpunkte auf 56 %. Im Jahr 2022 blieb dieser Prozentsatz auf demselben Niveau. Es bleibt eine zentrale Herausforderung, diesen Anteil zu erhöhen, um das mittel- und langfristige Beschaffungsziel der Kakaoplattform zu erreichen.

Als Kakao aus nachhaltiger Produktion gelten Kakao-Äquivalente, die entweder nach international anerkannten Nachhaltigkeitsstandards hergestellt und zertifiziert wurden oder die nach den Prinzipien für Nachhaltigen Kakao produziert und von einer unabhängigen Drittpartei glaubhaft verifiziert wurden. Mehr erfahren

2. Monitoring und Berichterstattung zu den Projekten

Die Aktivitäten der Mitglieder der Kakaoplattform im Rahmen der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mitfinanzierten Projekte werden jährlich erfasst. Ein eigens für die Plattform entwickelter MEL Messrahmen dient als Grundlage für die Erfassung des Fortschritts und der Wirkung unserer Projekte.   

Von 2018 bis 2022 haben sich die Mitglieder der Kakaoplattform in öffentlich-privaten Partnerschaften engagiert, die vom SECO mitfinanziert wurden, um innovative Ansätze in der Kakao-Wertschöpfungskette zu erproben. Mit einer Gesamtinvestition von über 26 Millionen Franken haben 15 innovative Wertschöpfungskettenprojekte in acht Ländern Erkenntnisse über Ansätze zur Bewältigung der verschiedenen sozioökonomischen und ökologischen Herausforderungen der Nachhaltigkeit im Kakaosektor und darüber hinaus gewonnen. Ein Bericht, der die Erkenntnisse zusammenfasst und Fallstudien zu jedem der Projekte enthält, ist hier zu finden.

Im Jahr 2023 wurde ein neuer, vom SECO kofinanzierter Projektzyklus lanciert, der Landschaftsprojekte, innovative Wertschöpfungskettenprojekte sowie Projekte und Initiativen für Peer-Learning und Zusammenarbeit umfasst. Diese Projekte werden kontinuierlich durch den MEL-Rahmen der Plattform überprüft.

3. Messung des Erreichens der Ziele des Fahrplans 2030

Die Ziele der Kakaoplattform orientieren sich an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im Rahmen der Agenda 2030 und sind im Fahrplan 2030 festgehalten, der im September 2021 von der Generalversammlung verabschiedet wurde. Der Fahrplan definiert 12 spezifische Ziele zu den vier Schlüsselthemen (1) Existenzsicherndes Einkommen, (2) Klima, Wald und Agroforstwirtschaft, (3) Kinderarbeit, (4) Rückverfolgbarkeit und Transparenz sowie den beiden Querschnittsthemen Gleichstellung der Geschlechter und Innovation.

Um die Fortschritte und Herausforderungen der Mitglieder der Kakaoplattform bezüglich der Erreichung dieser Ziele zu messen, werden drei Mitgliederbefragungen durchgeführt und deren zentrale Erkenntnisse in aggregierter Weise in Berichten veröffentlicht (2022, 2025 und 2030). Der für das Jahr 2025 vorgesehene Zwischenbericht soll dazu dienen, die Ziele im Hinblick auf neu entstehende Bedürfnisse und Möglichkeiten sowie sich verändernde Rahmenbedingungen in einem zunehmend komplexen System zu erfassen.

4. Harmonisierung des Monitorings mit weiteren Initiativen

Die Kakaoplattform arbeitet daran, ihr Monitoring mit den Produzentenländern im Rahmen der International Cocoa Organization (ICCO) und mit weiteren global aktiven Mitgliederinitiativen im Kakaosektor zu harmonisieren (etwa mit der World Cocoa Foundation WCF oder den Europäischen Initiativen für Nachhaltigen Kakao ISCOs). Die Kakaoplattform steht in regelmässigem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der entsprechenden Initiativen, um die Vereinheitlichung von Indikatoren, Messgrössen und Definitionen sowie dem Zeitraum der Erhebungen voranzutreiben.

Dies erleichtert zum einen den Firmen und Organisationen, die an mehreren Initiativen beteiligt sind, die Aufbereitung der Daten. Zum anderen ermöglicht es die Quantifizierung der erhobenen Daten und die Messbarkeit der Wirkung in den Anbauregionen. Durch länder- und organisationsübergreifende Monitoringsysteme können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, welche die aktuelle Situation in den Anbauregionen widerspiegeln. Zusätzlich plant und führt die Kakaoplattform gemeinsam mit nationalen und internationalen Initiativen themenspezifische und branchenweite Studien, sogenannte Impact Assessments, durch.