Nachhaltiger Kakao

Wann Kakao nachhaltig ist

Nachhaltigkeit wird unterschiedlich definiert. Diese Seite verschafft einen Überblick über das Verständnis der Kakaoplattform.

Die Kakaoplattform definiert nachhaltigen Kakao als Kakao, der in einem System produziert und bezogen wird, das A) menschenwürdige Lebensbedingungen für Kakaobäuerinnen und -bauern und ihre Familien anstrebt, B) den Klimaschutz und die Klimaanpassung fördert und die biologische Vielfalt schützt und C) eine wirtschaftlich tragfähige und transparente Kakao-Wertschöpfungskette anstrebt, sowohl für heutige als auch für zukünftige Generationen. Diese Definition stützt sich auf die Brundtland-Definition für nachhaltige Entwicklung 1987, das Internationale Kakaoübereinkommen 2010 und die Globale Kakao-Agenda der ICCO 2012.

Die sechs Grundsätze für nachhaltigen Kakao

Auf der Grundlage der obigen Definition können sechs Grundsätze zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Produktions- und Wertschöpfungskette von Kakao formuliert werden:

  1. Förderung menschenwürdiger Lebensbedingungen und des Beitrags zu einem existenzsichernden Einkommen für Kakaobäuerinnen und -bauern und ihre Familien, z.B. durch die Förderung der Einkommensdiversifizierung;
  2. Verhinderung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit;
  3. Verhinderung der Abholzung und des Bezugs von Rohstoffen aus geschützten Gebieten sowie Förderung der Wiederaufforstung;
  4. Förderung einer klimagerechten Landwirtschaft und der biologischen Vielfalt in den Betrieben, z.B. durch die Förderung von Agroforstsystemen;
  5. Steigerung der Produktivität und Rentabilität der Betriebe;
  6. Förderung von Partizipation, Partnerschaft und Transparenz entlang der Kakao-Wertschöpfungskette.

Im Fahrplan 2030 (siehe: Unsere Ziele) legt die Kakaoplattform fest, wie sie zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Kakao-Wertschöpfungskette beiträgt. Unter «Was wir tun» erfahren Sie mehr zu unseren Aktivitäten.

Unsere Ziele  Was wir tun

Die Bedeutung verschiedener Zertifizierungs-Labels

Nachhaltigkeitsstandards wie Fairtrade Max Havelaar oder Rainforest Alliance dienen Konsumentinnen und Konsumenten als Orientierungshilfe und helfen den Unternehmen, ihre Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten. Für Unternehmen sind sie mehr als nur ein Kommunikations- und Marketinginstrument. Die Implementierung der Nachhaltigkeitsstandards hilft ihnen, Lieferketten und betriebliche Prozesse besser zu managen und Risiken wie Kinderarbeit, den unsachgemässen Einsatz chemischer Substanzen oder illegale Rodungen zu minimieren.


Was ist ein Nachhaltigkeitsstandard?

Ein Nachhaltigkeitsstandard definiert eine Reihe von Prinzipien und Kriterien in Bezug auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Soziales und Wirtschaft – innerhalb eines Sektors, eines Produkts oder einer Industrie. Im Unterschied zu rechtsverbindlichen staatlichen Regulierungen sind Nachhaltigkeitsstandards privat und durch den Markt organisiert, weshalb sie als freiwillig bezeichnet werden. Anhand eines Zertifizierungsprogramms prüft die jeweils zuständige Organisation, ob der Standard in der betroffenen Stufe der Wertschöpfungskette (Bauernhöfe, Waldkonzessionen, Fabriken etc.) eingehalten wird. Bei Standards, welche sich in erster Linie an Konsumentinnen und Konsumenten richten, spricht man normalerweise von Labels oder Gütesiegeln.


Externe Verifizierung als Alternative zu Zertifizierungen

Beim Ziel, bis 2030 nur noch nachhaltig produzierte Kakaoprodukte zu importieren, setzt die Kakaoplattform zum einen auf oben genannte Zertifizierungslabels. Eine weitere Möglichkeit ist die Verifizierung durch eine unabhängige Drittpartei. Es gibt verschiedene firmenspezifische Nachhaltigkeitsprogramme, die einen eigenen Standard oder Kriterienkatalog als Grundlage haben. Die Einhaltung der in diesem Standard definierten Kriterien wird durch eine externe Stelle verifiziert. Ein Beispiel für diesen Ansatz ist das globale Kakao-Nachhaltigkeitsprogramm «Cocoa Life» von Mondelēz International, das von der globalen Zertifizierungsstelle FLOCERT extern überprüft wird.